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Was ist REM-Schlaf? Theorien und warum er so wichtig ist

Von Tobias Fendt • Zuletzt aktualisiert am 13. August 2024

Der Schlaf ist ein wichtiger Bestandteil einer guten Gesundheit und einer optimalen Funktion während der Wachzeit.

Während du deine dringend benötigte, revitalisierende Ruhepause in der Nacht einlegst, durchläuft dein Körper verschiedene Schlafphasen. Jede Phase des Schlafes ist wichtig für Körper und Geist, aber der REM-Schlaf ist besonders faszinierend, weil er die Gehirnaktivität erhöht, das Lernen fördert und Träume schafft.

Während du schläfst, wechselst du die ganze Nacht zwischen REM- und Non-REM-Schlaf. REM-Schlaf ist wichtig, weil er der regenerative Teil unseres Schlafzyklus ist.

Typischerweise beginnt dein Schlafzyklus mit einer Periode des Non-REM-Schlafes, gefolgt von einer sehr kurzen Periode des REM-Schlafes. Der Zeitraum des Non-REM-Schlafes besteht aus den Stufen 1 bis 4, wobei jede Stufe 5 bis 15 Minuten dauern kann.

Ein abgeschlossener Schlafzyklus besteht aus einer Progression von Stufe 1 bis 4 vor Erreichen des REM-Schlafes, dann beginnt der Zyklus von vorne.

In diesem Artikel lernst du alles über den REM-Schlaf, was er ist, warum er so wichtig ist und Theorien, die über den Zweck des REM-Schlafzyklus aufgestellt wurden.

Unterschied zwischen REM und Non-REM Schlaf

Während du schläfst, durchläufst du Perioden des REM- und Non-REM-Schlafes. Der Non-REM-Schlaf erfolgt in drei Phasen, und dann tretest du in den REM-Schlaf ein.

Non-REM Schlaf

Die drei Phasen des Non-REM-Schlafes sind:

  • Phase 1: Wenn du zum ersten Mal in den Schlaf driftest, tretest du in Phase 1 des Non-REM-Schlafes ein. Du bist entspannt, kannst aber für etwa fünf bis zehn Minuten immer wieder leicht aufwachen und zurück in den Schlaf driften.
  • Phase 2: Phase 2 bereitet deinen Körper auf den Tiefschlaf vor. Deine Herzfrequenz und Körpertemperatur wird niedriger, wenn du in den leichten Schlaf übergehst.
  • Phase 3: Der Tiefschlaf beginnt in Phase 3, und in dieser Phase kannst du nicht mehr so leicht geweckt werden, da deine Körper daran arbeitet, Gewebe und Knochen zu reparieren und dein Immunsystem zu stärken.

REM Schlaf

REM steht für Rapid Eye Movement (Schnelle Augenbewegung). Während dieses Zyklus deines Schlafes bewegen sich deine Augen schnell unter deinen Augenlidern.

Während des REM-Schlafes nimmt die Gehirnaktivität zu, der Puls beschleunigt sich und du hast Träume. Der REM-Schlaf findet erst statt, nachdem du etwa 90 Minuten lang geschlafen haben.

Der erste Zyklus dauert in der Regel etwa 10 Minuten, und jeder weitere REM-Zyklus erhöht sich in der letzten Phase vor dem Aufwachen auf bis zu einer Stunde.

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Warum ist REM Schlaf so wichtig?

REM-Schlaf ist wichtig für deinen Schlafzyklus, weil er die Bereiche deines Gehirns stimuliert, die für das Lernen und die Herstellung oder Erhaltung von Erinnerungen unerlässlich sind.

Bei einer Studie des National Institute of Neurological Disorders and Stroke wurde Ratten der REM-Schlaf entzogen. Als Folge dessen, verkürzte sich ihre Lebensdauer deutlich, von zwei oder drei Jahren auf nur noch fünf Wochen. Den Ratten, denen alle Schlafzyklen verwehrt wurden, lebten nur drei Wochen (1).

Die Bedeutung des REM-Schlafes wird insbesondere darauf zurückgeführt, dass das Gehirn in dieser Schlafphase wichtige neuronale Verbindungen trainiert, die für das geistige und allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit entscheidend sind.

Was ist eine REM Schlafverhaltensstörung?

Laut der Mayo-Klinik ist REM Schlaf Verhaltensstörung eine Schlafstörung, die dazu führt, dass du durch unregelmäßige und heftige Arm- und Beinbewegungen lebhafte Träume physisch auslebst. Diese Erkrankung kann plötzlich auftreten und deinen Schlaf mehrmals pro Nacht beeinträchtigen (2).

Während des REM-Schlafes bleibt dein Körper in der Regel bewegungslos, aber zu den Symptomen der REM-Schlafverhaltensstörung gehören:

  • Bewegungen wie Schlagen, Treten oder um sich schlagen, als Reaktion auf besonders lebendige oder beängstigende Träume.
  • Geräusche wie Schreien, Reden oder Weinen im Schlaf.
  • Die Fähigkeit, sich lebhaft an den Traum zu erinnern, den du erlebt hast, wenn du erwacht bist.

Eine REM Schlaf Verhaltensstörung kann durch grundlegende medizinische Bedingungen oder Krankheiten verursacht werden, kann aber auch andere Auslöser wie Medikamente, Schlafstörungen oder neuronale Probleme haben.

Wenn du häufige, körperliche REM-Schlafstörungen erlebst, dann kann dir eine von einem professionellen Schlafexperten durchgeführte Schlafstudie helfen festzustellen, ob ein Schlafproblem vorliegt, und dir helfen, wieder von deinem wichtigen REM-Schlafzyklus zu profitieren.

Bedeutung von REM Schlaf

Der REM Schlaf wurde erstmals in den 1950er Jahren entdeckt und in den nächsten Jahrzehnten versuchten Wissenschaftler herauszufinden, warum die Natur den REM Schlaf entwickelt hat und was genau diese Schlafphase mit uns macht.

Die Messungen der elektrischen Aktivität des Gehirns einer Person im REM Schlaf sehen aus wie die einer wachen Person, und das in der REM-Phase erlebte Bewusstsein (oft narrativ zusammenhängende Träume) ist ähnlich wie im Wachzustand, als wie die vergleichsweise subjektive Dunkelheit des Non-REM-Schlafes.

Einige Neuronen und Hirnareale sind so aktiv wie im Wachzustand. Selbst tief im Hirnstamm sind einige Zellen (z.B. cholinerge Neuronen) während der REM sehr aktiv, während einige (z.B. monoaminerge Neuronen) keine Aktivität zeigen.

Die medikamentöse Stimulation der cholinergen Neuronen kann die Verweildauer im REM Schlaf erhöhen, aber die Wissenschaftler wissen, dass die REM-Schlafphase viel mehr zu bieten hat als die erhöhte Aktivität der Gehirnwellen und Neuronen, auch wenn sie nicht alles vollständig erklären können.

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Gedächtnis und REM Schlaf

Eine Theorie über den REM-Schlaf war, dass er wichtig für die Festigung von Erinnerungen ist. Das macht durchaus Sinn, denn die Träume während des REM Schlafs beziehen sich oft auf die Ereignisse des Vortages.

Außerdem verbringen wir weniger Zeit in REM-Phasen, je älter wir werden. Verbringen kleine Kinder mehr Zeit im REM Schlaf als alte Menschen, weil sie so viel lernen? Es erscheint plausibel, dass es hier eine Verbindung gibt.

Die Forschung in den letzten Jahrzehnten hat herausgefunden, dass die Gedächtniskonsolidierung und die Verschiebung vom Kurz- zum Langzeitgedächtnis mehr im Non-REM-Schlaf stattfindet – und nicht wie bisher angenommen, ausschließlich im REM-Schlaf. Das Erlernen und Abspeichern von Informationen wird durch Non-REM-Schlafphasen erleichtert und die Erinnerungen werden verstärkt und gefestigt.

Während des REM Schlafes ist das emotionale Zentrum des Gehirns, die Amygdala, sehr aktiv. Dies kann die starken Gefühle erklären, die mit den Träumen verbunden sein können, an die wir uns bei REM erinnern, und kann helfen, Emotionen mit Erinnerungen zu verbinden, die in Non-REM konsolidiert sind.

Ein Szenario oder Vorfall, der in Non-REM-Phasen auf das Langzeitgedächtnis übertragen wurde, kann während des REM Schalfes und der damit verbundenen Emotionen wiedergegeben werden, vielleicht mit einer fantastischen Wendung.

Darüber hinaus gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Verweildauer in REM und dem IQ oder anderen Messungen der kognitiven Leistungsfähigkeit (3).

REM Schlaf zur Entwicklung des Gehirns

Eine weitere Theorie ist, dass REM-Schlaf in irgendeiner Weise wichtig für das Wachstum und die Entwicklung des Körpers der Person, und insbesondere des Nervensystems, ist.

Neugeborene Babys verbringen 8 Stunden pro Tag in REM-Phasen und sogar Föten erleben REM-Schlaf. Kleine Kinder schlafen insgesamt länger und verbringen mehr Zeit im REM-Schlaf als Erwachsene.

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Unsere Emotionen sind eng mit Schlaf und einem müdem Gehirn verbunden, und wir sind in der Regel morgens nach einem guten Schlaf optimistischer und emotional glücklicher.

Aber REM Schlaf an sich scheint uns nicht optimistischer oder besonders glücklich zu machen. Tatsächlich ist der REM Schlaf sogar mit Depressionen verbunden.

Antidepressiva (der beliebte SSRI-Typ) neigen dazu, den REM-Schlaf zu unterdrücken, und es stellte sich heraus, dass dies nicht nur eine Nebenwirkung ist, sondern auch eine gezielte Wirkung zu sein scheint, wie diese Antidepressiva-Medikamente die Depression reduzieren (4, 5).

Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung verbringen mehr Zeit in REM-Schlafphasen als andere Menschen. Tatsächlich ist eine zunehmend akzeptierte Gegenmaßnahme zur Hemmung der Entwicklung von PTBS, das Opfer nach dem traumatischem Vorfall vom Einschlafen abzuhalten.

Menschen mit schwieriger oder traumatischer Vergangenheit haben oft psychiatrische Probleme, die sich verschärfen, wenn sie von ihnen träumen. Das ständige Wiederholen traumatischer Vorfälle während der REM-Träume verschlimmert die Traumatas im Wachzustand.

REM-Schlaf als “Proto-Bewusstsein”

Der Wissenschaftler J. Allan Hobson veröffentlichte eine Theorie, dass REM-Schlaf eine Art Virtual-Reality-Programm ist, das vom Gehirn ausgeführt wird.

In dieser Sichtweise ist die REM-Phase ein “protobewusster Zustand”, der uns hilft, Szenarien in einer Weise mental zu erleben, wie es im Wachzustand wäre. So hilft es uns, in der realen Welt zu funktionieren, wenn wir wach sind, und deshalb hat sich die REM-Schlafphase laut dieser Theorie in der Evolution entwickelt (6).

Obwohl diese These nicht allgemein akzeptiert wurde, wurde sie aufgrund fehlender psychologischer Erklärungen für Träume und REM Schlaf von einigen anerkannten Wissenschaftlern weitgehend akzeptiert.

Thermoregulation und REM-Entwicklung

Da warmblütige Tiere REM-Schlaf erleben, wird angenommen, dass REM-Schlafphasen in der Evolution etwa zur gleichen Zeit wie die thermische Homöostase entstanden sind.

Die Gehirntemperatur sinkt während des Non-REM-Schlafes, steigt aber bei REM an. Die Wärmeregulierung des Körpers im Schlaf unterscheidet sich von der Wärmeregulierung im Wachzustand. Du schwitzt oder frierst während des REM-Schlafes nicht, aber dein Körper nutzt andere Mechanismen, um die Innentemperatur zu beeinflussen.

Die normale Thermoregulationshomöostase ist sozusagen offline.

Eine Theorie besagt, dass unsere Vorfahren irgendwann nachtaktiv waren und tagsüber schliefen. In der Dämmerung war die Umgebungstemperatur etwa gleich hoch wie die innere Körpertemperatur, so dass eine Muskelkontraktion nicht erforderlich war.

In dieser Theorie entwickelte sich der primitive Schlaf, der während des Tages stattfand, zum Non-REM-Schlaf, während der Schlaf, der bei Dämmerung stattfand, zum REM-Schlaf wurde.

Dies kann zum Teil der Grund dafür sein, dass die Aktivität des Gehirns in REM-Schlafphasen wie die eines wachen Gehirns aussieht – REM ist ein Warm-Up (thermisch und elektrisch) für das Aufwachen.

Diese Theorie liefert auch eine teilweise Erklärung für die Bildung des Langzeitgedächtnisses. Während im Non-REM-Schlaf eine “unkoordinierte” Verfestigung von Erinnerungen im neuronalen Schaltkreis stattfindet, findet im REM-Schlaf dagegen eine bewusste und koordinierte Stimulation statt, die Erinnerungen zu einem zusammenhängenden Ganzen formt, das der wache Geist versteht (7).

Diese zweifache Ausführung von Non-REM, gefolgt von REM-Schlaf, ist es, was den Verstand dazu bringt, ein Langzeitgedächtnis zu bilden.

Die Aufwachhypothese

Der Neurowissenschaftler W.R. Klemm vermutet, dass die REM-Schlafphase dem Gehirn beim Aufwachen hilft (8).

Diese These geht sicherlich mit den Beweisen aus Gehirnaktivität-Messungen einher, die zeigen, das die Gehirnströme beim REM Schlaf genau so aktiv sind, wie im Wachzustand, und mit den subjektiven Berichten von Menschen, die während REM Schlaf geweckt wurden und ihre Träume als viel lebendiger und verständlicher beschreiben als die, die während des Non-REM-Schlafes geweckt wurden.

Das Gehirn wird während des REM-Schlafs buchstäblich wärmer und die Aktivität in der Großhirnrinde nimmt zu, als ob das Gehirn das Aufwachen vorbereiten würde. In seiner Wake-Up Hypothese weist Klemm darauf hin, dass REM-Schlaf und das Aufwachen auf ähnliche Erregungssysteme im Gehirn angewiesen sind.

Die REM-Phasen in der Nacht dienen daher teilweise als Testphase, in der das Gehirn beurteilt, ob bereits genügend Schlaf stattgefunden hat. Dies erklärt, warum die REM-Phasen in der Nacht an Dauer und Häufigkeit zunehmen und warum die schlafende Person kurz vor dem Erwachen einen langen REM-Zyklus durchläuft.

Der REM Schlaf ist in dieser Theorie in gewisser Weise eine Art Generalprobe für das Wachleben. Dies erklärt auch, warum kleine Kinder mehr REM-Phasen haben: Um ihre kognitiven Fähigkeiten zu entwickeln, brauchen sie zusätzliche Übung und geistige Stimulation (9).

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Klemm weist darauf hin, dass das Erwachen die biologisch adaptivste Form des Bewusstseins ist, so dass wir einen Vorteil haben, wenn wir Non-REM verlassen, sobald unser Gehirn ausgeruht ist und die Non-REM-Bedürfnisse erfüllt sind.

Jerome Siegel an der UCLA sagt, dass REM-Phasen wenig oder gar keine physiologisch kritische Rolle spielen und nicht als so wichtig wie der Tiefschlaf (Slow-Wave-Sleep) angesehen werden können.

Er sagte der New York Times, dass Menschen, die REM-Phasen nicht erleben können, keine kognitiven oder emotionalen Nachteile haben. Siegel spekuliert, dass REM Schlaf dazu dient, das Gehirn auf das Aufwachen vorzubereiten. Der Körper darf weiter ruhen, aber Gehirn und Geist beginnen, aktiver zu werden (10).

Steven Lima von der Indiana State University erklärte in der New York Times, dass er vermutet, dass REM eine Methode ist, Teile des Gehirns schlafen zu lassen, während andere Bereiche des Gehirn aktiv sind.

Diese Aufteilung des Gehirns zwischen Inaktivität und des reduzierten Bewusstseins kann es unseren Vorfahren ermöglicht haben, in einer gefährlichen Umgebung besser zu überleben und Gefahren schneller zu bemerken.

Ein weiterer Vorteil dieser Unterteilung zwischen REM und Non-REM während der Nacht ist, dass verschiedene Teile des Gehirns zu unterschiedlichen Zeiten ruhen können.

REM-Schlaf – Stufe R im Schlafzyklus

Rapid Eye Movement genannt, wegen der charakteristischen Zuckungen der Augenlider und der umgebenden Muskeln, ist REM-Schlaf der seltsamste Gehirnzustand, den die meisten Menschen regelmäßig erleben.

Wenn der Schlaf an sich schon mysteriös ist, ist der REM-Schlaf noch mysteriöser.

Die mit der Atmung verbundenen Muskeln sind nicht gelähmt, aber die Atmung in der REM-Schlafphase ist flacher und schneller. Im Vergleich zu Non-REM hat der Körper einen höheren Blutdruck und eine höhere Herzfrequenz. Die EEG-Werte des Gehirns zeigen sowohl Alpha- als auch Beta-Wellen. Das Muster der Gehirnwellen gleicht eher dem, wie beim Aufwachen als wie dem eines Non-REM-Schlafes.

In einem Polysomnogramm ist es einfacher zu erkennen, dass sich eine Person im REM-Schlaf befindet, wenn man sich das Elektromyogramm (Muskelaktivität) und das Elektrookulogramm (Augenbewegung) ansieht.

Einige sehen REM Schlaf als einen hybriden Zustand zwischen Schlaf und Aufwachen, obwohl das falsch ist und ein Missverständnis darüber widerspiegelt, was Schlaf eigentlich ist.

Schlafende in der REM-Phase wirken bewegungslos, bis auf ihre Atmung und die sich bewegenden Augen. Die großen Skelettmuskeln sind gelähmt (Atonie).

Ein Bereich namens “Pons” im Gehirn signalisiert dem Rückenmark, Neuronen abzuschalten. Dies gilt als die Lösung der Evolution, um das Gehirn auszuschalten, damit wir unsere Träume nicht körperlich erleben und ausführen. Wenn du dich bewegen könntest, würdest du deine Träume ausleben und dich selbst oder andere gefährden.

Eine seltene Störung namens REM-Schlaf-Verhaltensstörung tritt auf, wenn die Skelettmuskeln während der REM Schlafes NICHT gelähmt sind. Dies kann für den Schlafenden, sowie für andere, gefährlich sein.

Seltsamer Schlaf

Während der REM-Schlafphase sind wir “wachsam” und es ist ein ziemlich seltsamer Schlafzustand. Ein lautes Geräusch weckt dich vielleicht nicht auf, aber ein flüsternder, vertrauter Name lässt dich aufwachen.

Emotionen übernehmen die Kontrolle, das limbische und paralimbische System scheint während der REM Phase aktiver zu sein. Das Gehirn ist in gewisser Weise erregt, wie beim Aufwachen, aber die Muskeln sind unbeweglich (11).

“Paradoxer Schlaf” ist ein anderer Name für REM, obwohl er selten verwendet wird. Die Fachgesellschaft American Academy for Sleep Medicine hat vorgeschlagen, den Begriff “Stage R” für REM-Schlaf zu verwenden, aber dieser Begriff wird selten in der wissenschaftlichen oder populären Literatur verwendet.

In der normalen Schlafausführung beginnt der nächtliche Schlaf mit NREM (Non-REM) Schlaf und Episoden von REM unterbrechen den NREM-Schlaf. Die erste REM-Periode findet 70 bis 90 Minuten nach Beginn des Schlafes statt. Zuerst sind diese REM-Episoden kurz (einige Minuten), aber im Laufe der Nacht werden sie länger.

Der meiste REM-Schlaf erfolgt spät in der Hauptschlafphase (nahe dem Morgen). Ein typischer Erwachsener verbringt jede Nacht etwa anderthalb Stunden im REM-Schlaf.

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Neugeborene verbringen 8 Stunden am Tag in REM-Phasen, vielleicht weil sie so viel über die Welt lernen. Während das Kind wächst, sinkt die Dauer von REM, bis es das Erwachsenenniveau in den mittleren Teenagern erreicht.

Der Körper wird während des REM-Schlafphase poikilotherm – das heißt, die normale Temperaturregulierung geht schief. Die Körpertemperatur wird nicht kontrolliert.

Träume während des REM Schlafes

Das REM-Schlafverhalten (gelähmte Skelettmuskulatur und zuckende Augenlider) wurde seit Jahrhunderten beobachtet und wurde erstmals in der wissenschaftlichen Literatur in den 1930er Jahren erwähnt.

Es war bekannt, dass, wenn man eine Person mit zuckenden Augenlidern aufweckt, sie oft (aber nicht immer) berichten würde, dass sie gerade mitten in einem Traum war.

In den 1950er Jahren wurde das “rapid eye movement” als eine Phase des Schlafes definiert. Es wird manchmal als 5. Phase (oder unter der neuen Klassifikation als 4. Phase) bezeichnet.

Es wurde zuerst angenommen – und wird auch heute noch von der allgemeinen Masse geglaubt – dass die REM-Phase ein Synonym für den Traumzustand ist. Das ist aber nicht wahr, denn wir wissen jetzt, dass Träume in jeder Phase des Schlafzyklus auftreten können, doch die lebhaftesten Träume werden in der REM-Phase durchlebt.

träumen

Neurotransmitter und REM-Schlaf

Die Freisetzung einiger Neurotransmitter durch Gehirnzellen stoppt während des REM-Schalfes, und ist auch der Grund, für die Lähmung der Skelettmuskeln.

Bestimmte Zellen, die Noradrenalin, Serotonin und Histamin herstellen, stoppen die Freisetzung während der REM-Phase. Die ständige Freisetzung von Monoaminen kann die Rezeptoren desensibilisieren. Durch das Stoppen der Freisetzung ermöglicht der Körper den Rezeptoren, die Empfindlichkeit zurückzusetzen und wiederherzustellen.

Dies könnte ein Teilgrund sein, warum Schlafmangel dich launisch macht. Wir wissen, dass Serotonin eine Verbindung mit der Stimmung hat und wird nicht umsonst auch häufig als Glückshormon bezeichnet.

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Wissenschaftler haben festgestellt, dass, wenn Fruchtfliegen in einer inaktiven Phase sind, ihr Monoaminspiegel sinkt. Dies deutet darauf hin, dass die REM-Schlafphase von einem sehr alten evolutionären Teil des Schlafzyklus stammt.

Der Neurotransmitter Acetylcholin ist eng mit dem REM Schlaf verbunden. Neuronen setzen das meiste Acetylcholin während der REM-Phase und des Aufwachens frei, und am wenigsten während der Tiefschlafphase. Medikamente, die die Ausschüttung von Acetylcholin hemmen, führen zu weniger REM-Schlaf.

Wissenschaftler wissen nicht, wie der Mechanismus der Muskelparalyse im Schlaf funktioniert, aber sie wissen, dass die Neurotransmitter Glycin und GABA beide wichtig für unseren Schlaf sind (12).

Als Forscher Acetylcholin freisetzende Neuronen bei Mäusen aktivierten, fanden sie heraus, dass sie eine REM-Schlafphase auslösen konnten (13).

Das ist spannend, denn Medikamente sind nicht in der Lage, ein Gehirn im Schlafzyklus voranzubringen. Darüber hinaus ermöglicht die Förderung von REM Schlaf auf diese Weise die Wiederherstellung eines mehr oder weniger natürlichen Schlafzyklus.

Ein Nachteil von Schlafmitteln ist, dass sie den Patienten nur sedieren und keine Schlafphase oder den Schlafzyklus fördern. Natürlich ist die direkte Stimulation als Therapie für den Menschen unpraktisch, aber dieser Befund könnte ein breiteres Verständnis des schlafenden Gehirns fördern.

Phasischer und Tonischer REM-Schlaf

gehirnwellen-schlafphasenWenn wir mehrere Phasen des NREM-Schlafes haben, warum dann nur eine Phase des REM-Schlafes?

Es scheint, dass REM viel homogener ist als NREM. Die Phasen 2 und 3 von Non-REM-Schlaf produzieren völlig unterschiedliche EEG-Muster, aber das EEG von REM-Schlaf ändert sich nicht und bleibt während der gesamten Phase gleich aktiv.

Forscher (aber nicht Mediziner) unterscheiden manchmal phasisches und tonisches REM, je nachdem, ob das sympathische oder parasympathische Nervensystem die Kontrolle übernimmt (14).

Die phasische Stimulation, beeinflusst durch das sympathische Nervensystem, führt zu Augenbewegungen, einigem Zucken der Muskeln und variablen Atemfrequenzen und Tiefen. Die tonische Komponente unter dem parasympathischen Nervensystem führt nicht zu Augenbewegungen – der Mensch ist ruhiger.

Tonisches REM ist persistent und wird durch Ausbrüche phasischer Aktivität unterbrochen (15).

Verhalten während des REM Schlafes

Schlafende Menschen in REM-Phasen reagieren nicht ohne weiteres auf äußere Reize. Sie sind eher wie Menschen im Tiefschlaf.

Selbst ungeborene Föten haben REM-Schlafphasen. Allerdings ist ein spontanes Erwachen aus dem REM-Schlaf üblich. Die schlafbezogene Atmung während der REM-Phase ist fragmentierter als normal, so dass sie über mehrere Perioden verteilt ist. Ob dies von Nachteil oder Vorteil ist, wurde bisher noch nicht geklärt.

Folgende Tabelle zeig den Unterschied zwischen REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf:

Aspekt Non-REM REM
Körpertemperatur Homöostatischer Sollwert niedriger als im Wachzustand Nicht reguliert. Kein Schwitzen oder Frösteln
Atmung Niedriger als im Wachzustand Höher als bei Non-REM. Husten kann unterdrückt werden
Gehirnaktivität Niedriger als im Wachzustand Motorische und sensorische Bereiche haben mehr Aktivität als bei Non-REM
Blutdruck Niedriger als im Wachzustand Höher als bei Non-REM
Herzfrequenz Langsamer als im Wachzustand Schneller als bei Non-REM
Muskeltonus Wie im Wachzustand Keiner in den großen Skelettmuskeln
Aktivität des sympathischen Nevensystems Niedriger als im Wachzustand Höher als im Wachzustand

Einige Antidepressiva unterdrücken den REM-Schlaf. Dies gilt als unerwünschte Nebenwirkung dieser Medikamente, und wenn die Veränderung der Schlafmuster schwerwiegend ist, kann dies ein Grund für das Absetzen des Medikaments sein.

Fazit

Die REM-Phase des Schlafes ist sehr wichtig, denn das ist die Schlafphase, in der die meisten und lebhaftesten Träume auftreten.

REM-Schlaf ist wichtig, weil er der regenerative Teil unseres Schlafzyklus ist. Es ist die vierte Phase des Schlafes, aber im Gegensatz zu den ersten drei Phasen sind deine Muskeln gelähmt und deine Augen bewegen sich schnell. Das ist wahrscheinlich eine Reaktion auf die Traumbilder.

Es gibt auch REM-Störungen, wie z.B. REM-Verhaltensstörungen. Dies ist die Erkrankung, bei der der Körper die Muskelbewegung nicht abschaltet. Menschen können ihren Traum verwirklichen, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Und Menschen, die dazu neigen, schlaflos zu sein, können REM-Rückprall haben, bei dem der Körper sofort auf REM-Traum umschaltet.

Alles in allem ist diese Schlafphase enorm wichtig für deine allgemeine Gesundheit, dein Gedächtnis und deine Erholung. Du solltest immer sicherstellen, dass du erholsamen und gesunden Schlaf bekommst.

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